Käthe Recheis schrieb in ihrem Indianer-Buch „Pablito“: „Großmutter, Großmutter“, schluchzte er. Aber sein Weinen störte den Schlaf der Großmutter nicht. Und als er aufblickte, sah er, was er am Morgen nicht gesehen hatte: Auf dem Gesicht der Großmutter lag ein glückliches Lächeln. Er wischte sich die Tränen fort und schlich auf Zehenspitzen aus der Hütte. Er wollte die Großmutter nicht mehr wecken und nicht mehr zurückholen aus dem glücklichen Land.

Vor einem Jahr hat mich Käthe Recheis angerufen. Ich hatte schriftlich bei ihr angefragt, ob sie es mir gestattet, ihre Texte als Hörbücher in unserer Bibliothek zu verleihen. Sie hat sich sehr darüber gefreut und mir ihre Erlaubnis auch schriftlich bestätigt. Ich hatte schon öfter Kontakt mit ihr; sie hat sogar mein Manuskript eines Kinderbuches gelesen.

Durch ihre wunderbaren Bücher und durch ihr Engagement für ihre indianischen Freunde ist Käthe Recheis für unzählige Kinder eine Großmutter geworden. So wollen auch wir unsere Tränen fortwischen – sie ist jetzt im glücklichen Land.